Flugblatt auf der Mahnwache in Frankfurt, 23.8.14
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Flugblatt auf der Mahnwache in Frankfurt, 23.8.14

Frankfurt, Mahnwache am 23. August  auf der ZEIL am Brockhaus-Brunnen

 Beendet die Belagerung von Gaza!


Fast zwei Millionen Menschen eingesperrt in ein großes Freiluftgefängnis, das größte Gefängnis der Welt. Ohne anständige Nahrung und Medizin, mehr als die Hälfte von ihnen ohne Energieversorgung, das ist die illegale kollektive Bestrafung – ein unmoralischer, brutaler Akt der israelischen Besatzungsmacht, der gegen grundsätzliche Menschen- und Naturrechte, sowie auch gegen das internationale Recht verstößt und gegen die Genfer Konvention. Es kann nicht mehr hingenommen werden. Die Belagerung von Gaza muss jetzt endlich enden. Und all diejenigen, die behaupten, dass die Menschen in Gaza zu essen haben, möchten wir an Wladimir Dmitrijewitsch Dudinzew erinnern und sein Buch: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein und an die Worte des jüdischen Freiheitskämpfer des 19. Jahrhunderts, Ludwig Börne, der gesagt hat: Jede Idee lässt sich durch eine andere Idee verdrängen – nur die Freiheit nicht.

Die Palästinenser in Gaza fühlen täglich die Bedrohung, durch diese Belagerung ausgelöscht zu werden. Wir fordern deshalb die Internationale Gemeinschaft und die EU und nicht zuletzt die deutsche Regierung auf, endlich zu handeln.

Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, einen bereits im Juli 2010 vom Bundestag einstimmig gefassten Beschluss (Drucksache 17/2328) endlich umzusetzen: in diesem wurde die Bundesregierung unter anderem dazu aufgefordert, auf eine sofortige Aufhebung der Blockade des Gazastreifens und auf eine Verbesserung der humanitären Lage in Gaza hinzuwirken. Es ist endlich Zeit, diesen Beschluss umzusetzen!

Jeder kennt schon heute die Lösung: Die Beendigung der Belagerung von Gaza, die Beendigung der Besatzung und  der Kolonisierung Palästinas. Leider aber wollen die Verantwortlichen in Jerusalem diesen Forderungen nicht nachkommen. Netanjahu ist wie ein schlechter Schachspieler, der nur in der Lage ist einen einzigen Zug vorwärts zu sehen, nämlich seinen Zug. Ein guter Schachspieler sieht auch die Züge seines Gegners voraus.

Dabei sind die Forderungen der Hamas nicht unannehmbar, wie die Israelis behaupten, sondern durchaus moderat, vernünftig und in Übereinstimmung mit internationalem Recht. Es sind keine Forderungen von „fanatischen Terroristen“.

Das sind die Forderungen der Hamas. Urteilen Sie selbst, ob sie erfüllbar sind.

1. Rückzug der israelischen Panzer von der Grenze zu Gaza.

2. Freilassung aller Gefangenen, die von israelischen Kräften nach der Ermordung der drei Jugendlichen aus israelischen Kolonien (“Siedlungen”) im Westjordanland festgenommen wurden.

3Beendigung der Blockade des Gazastreifens  und Öffnung der Grenzübergänge für Menschen und Handel.

4. Einrichtung eines internationalen Seehafens und eines internationalen Flughafens in Gaza unter Aufsicht der Organisation der Vereinten Nationen.

5. Ausdehnung der Zone erlaubten Fischens auf 10 Kilometer vor der Küste.

6Der Grenzübergang bei Raffah wird der Kontrolle der U.N.O. unterstellt.7Internationale Streitkräfte werden an den Grenzen von Gaza stationiert.

7Internationale Streitkräfte werden an den Grenzen von Gaza stationiert.

8. Die Bedingungen zu erleichtern, nach denen  in der Al Aksa Moschee  gebetet werden darf.

9. Ein Verbot der Einmischung Israels in das Versöhnungsabkommen  zwischen Hamas und Fatah.

10. Einrichtung einer Industriezone und Verbesserungen der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung in Gaza.

Wir alle können und sollten sie unterstützen.                         

Palästina Forum Nahost in Frankfurt +   Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost