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Felicia Langer erhält Verdienstorden Palästinas
Fanny-Michaela Reisin
Dekorierung von Felicia Langer mit dem Orden Palästinas für besondere Verdienste durch Mahmoud Abbas
Berlin, 17. Januar 2012
Ich hatte gestern die Ehre und Freude an der Dekorierung von Felicia Langer mit dem „Orden für besondere Verdienste“ Palästinas durch den amitierenden Präsidenten Mahmoud Abbas teilzunehmen.
Abbas weilt seit gestern Morgen auf Einladung des Bundespräsidenten Christian Wulff zu einem ersten offiziellen Besuch in Berlin. Gespräche mit der Bundeskanzlerin, dem Außenminister und Bundestagspräsident Norbert Lammert stehen auf der Agenda.
Die Ordensverleihung fand am gestrigen Abend außerhalb des offiziellen Besuchsprogramms statt.
Ein festliches, hochpolitisches Ereignis; den vielen Verdienste Felicia Langers in jeder Hinsicht würdig.
Die inzwischen 81-jährige Felicia Langer, Jüdin mit israelischer und nach vielen Lebensjahren in Tübingen auch deutscher Staatsangehörigkeit war bekanntlich die erste israelische Rechtsanwältin, die palästinensische Gefangene vor israelischen Gerichten verteidigte. Die von unzähligen Palästinensern und Palästinenserinnen auf der ganzen Welt geschätzte und geliebte Gerechtigkeitsanwältin tritt seit Jahrzehnten nicht nur für deren Individualrechte in den besetzten Gebieten und in Israel ein, sondern streitet gleichermaßen engagiert für ihr nationales Selbstbestimmungsrecht sowie für einen gerechten Frieden zwischen zwei souveränen Staaten, Israel und Palästina.
In Ihrer Dankesrede gestern brachte Felicia Langer ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass es an Israel sei, zu entscheiden, ob es seiner Bevölkerung die Zukunftsperspektive einer „Apartheidinsel“ verordnen oder endlich eine Teilhabe am Aufbruch der Region zu neuen Horizonten eröffnen wolle. Die Zustimmung zur Mitgliedschaft Palästinas in der UNESCO wertete sie als ersten internationalen Erfolg, dem weitere folgen werden.
Die 1990 mit dem Alternativen Nobelpreis, 1991 mit dem Bruno-Kreisky-Preis für Menschenrechte und 2009 schließlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete „Brückenbauerin“, wie sie sich selbst bezeichnet, war am gestrigen Abend sichtlich bewegt.
Die Verleihung dieses Verdienstordens Palästinas ist für sie wohl die kostbarste Würdigung ihres Lebenswerks.
Zugleich ist es ein Politikum ersten Ranges: Palästina zeichnet eine Jüdin für ihre besondere Verdienste aus.
Fanny-Michaela Reisin 18.01.2012 – 10:03 Uhr
Dekorierung von Felicia Langer mit dem Orden Palästinas für besondere Verdienste durch Mahmoud Abbas
Berlin, 17. Januar 2012
Ich hatte gestern die Ehre und Freude an der Dekorierung von Felicia Langer mit dem „Orden für besondere Verdienste“ Palästinas durch den amitierenden Präsidenten Mahmoud Abbas teilzunehmen.
Abbas weilt seit gestern Morgen auf Einladung des Bundespräsidenten Christian Wulff zu einem ersten offiziellen Besuch in Berlin. Gespräche mit der Bundeskanzlerin, dem Außenminister und Bundestagspräsident Norbert Lammert stehen auf der Agenda.
Die Ordensverleihung fand am gestrigen Abend außerhalb des offiziellen Besuchsprogramms statt.
Ein festliches, hochpolitisches Ereignis; den vielen Verdienste Felicia Langers in jeder Hinsicht würdig.
Die inzwischen 81-jährige Felicia Langer, Jüdin mit israelischer und nach vielen Lebensjahren in Tübingen auch deutscher Staatsangehörigkeit war bekanntlich die erste israelische Rechtsanwältin, die palästinensische Gefangene vor israelischen Gerichten verteidigte. Die von unzähligen Palästinensern und Palästinenserinnen auf der ganzen Welt geschätzte und geliebte Gerechtigkeitsanwältin tritt seit Jahrzehnten nicht nur für deren Individualrechte in den besetzten Gebieten und in Israel ein, sondern streitet gleichermaßen engagiert für ihr nationales Selbstbestimmungsrecht sowie für einen gerechten Frieden zwischen zwei souveränen Staaten, Israel und Palästina.
In Ihrer Dankesrede gestern brachte Felicia Langer ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass es an Israel sei, zu entscheiden, ob es seiner Bevölkerung die Zukunftsperspektive einer „Apartheidinsel“ verordnen oder endlich eine Teilhabe am Aufbruch der Region zu neuen Horizonten eröffnen wolle. Die Zustimmung zur Mitgliedschaft Palästinas in der UNESCO wertete sie als ersten internationalen Erfolg, dem weitere folgen werden.
Die 1990 mit dem Alternativen Nobelpreis, 1991 mit dem Bruno-Kreisky-Preis für Menschenrechte und 2009 schließlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete „Brückenbauerin“, wie sie sich selbst bezeichnet, war am gestrigen Abend sichtlich bewegt.
Die Verleihung dieses Verdienstordens Palästinas ist für sie wohl die kostbarste Würdigung ihres Lebenswerks.
Zugleich ist es ein Politikum ersten Ranges: Palästina zeichnet eine Jüdin für ihre besondere Verdienste aus.
Fanny-Michaela Reisin 18.01.2012 – 10:03 Uhr