Martin Forberg: Ergänzung zur "Woche der Brüderlichkeit"
Meiner Ansicht nach ist der KKL, der auch unter dem Namen "Jüdischer Nationalfonds" bekannt ist, eine koloniale Einrichtung, die den Begriff "jüdisch" zweckentfremdet. Dass die Gesellschaften für Christliche-Jüdische Zusammenarbeit diese Politik mitmachen (oder sich täuschen lassen), betrübt und schockiert mich auch als ehemaliges Mitglied der GCJZ. Es ist eine Verhöhnung des Andenkens von Martin Buber, der bekanntlich mutig für ein gleichberechtigtes Zusammenleben in Israel/Palästina eingetreten ist.
Wenn dann aus mehr GCJZ-Mitgliedern "Ehemalige" werden, ist dies schade für diejenigen in dieser Organisation, die ursprünglich für und nicht gegen die Menschenrechte arbeiten wollten (und die sich diesem Ziel bestimmt - und hoffentlich - auch heute noch verpflichtet fühlen). Aber noch lassen sich die Konzerte ja absagen - oder der Erlös könnte einfach umgewidmet werden. Zumindest darf mensch doch aber erwarten, dass geladene Gäste mit einigermaßen stabilen ethischen Wertvorstellungen an den Konzerttagen verhindert sind.
Bedeutsame Argumente zum Thema finden sich übrigens in dem vom Palästina-Komitee Stuttgart initiierten "Offenen Brief an die Veranstalter der Woche der Brüderlichkeit im Jahr 2012" ("Warum eine Veranstaltung mit dem Jüdischen Nationalfonds-KKL nicht zur Woche der Brüderlichkeit passt"), der von vielen Organisationen und Einzelpersonen unterstützt wird.
http://senderfreiespalaestina.de/pdfs/JNF_Protestbrief_und_Unterschriften.pdf
Weitere Fakten zur Rolle des "Jüdischen" Nationalfonds können einem Vortrag von Gadi Algazi entnommen werden, den er auf einer gemeinsamen Veranstaltung der Internationalen Liga für Menschenrechte und Amnesty International am 29.10.2011 in Berlin gehalten hat. Der Mitschnitt ist u.a. auf der Internetseite der Internationalen Liga für Menschenrechte zu finden (www.ilmr.de) , und nur zum Hören (was ja hier ausreicht) unter:
http://www.palis-d.de/archive/ton/111026GadiAlgazi.mp3
Hier geht es zwischen den Minuten 1:01:28 und 1:09:30 um den JNF. Der Mitschnitt stammt von der Internetseite www.publicsolidarity.de
Bei der Veranstaltung stand die Zerstörung des Beduinendorfes Al Arakib in Israel im Zentrum. In diesem Zusammenhang hat sich selbst die Bundesregierung (äußerst verhalten) kritisch über den "Jüdischen" Nationalfonds geäußert - in einer Antwort auf eine Anfrage auf die Bundestagsfraktion DIE LINKE. Es heißt in dieser Antwort vom 25.01.2011 auf Seite 3:
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/045/1704574.pdf:
"Landfragen sind vor dem Hintergrund der Geschichte des Zionismus und der Entstehung des Staates Israel bis heute von besonderer Komplexität. Der Erfolg der zionistischen Idee 'einer Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina' beruht auf Landerwerb durch jüdische Gruppen und Organisationen. 2007 hat der Oberste Gerichtshof eine einstweilige Verfügung erlassen, die den Jewish National Fund (JNF) darauf verpflichtet, auch Nichtjuden Land zur Verfügung zu stellen. In strittigen Landfragen steht allen Bürgern des Staates Israel der Weg zu den Gerichten offen."
Wie dann die Verhältnisse in der Realität aussehen, dazu siehe die Darlegungen im Vortrag oben und im Brief der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost. Aber dennoch ist ein Hauch von Kritik selbst hier, in der Antwort der Bundesregierung zu verspüren.
Beste Grüße,
Martin Forberg
Wenn dann aus mehr GCJZ-Mitgliedern "Ehemalige" werden, ist dies schade für diejenigen in dieser Organisation, die ursprünglich für und nicht gegen die Menschenrechte arbeiten wollten (und die sich diesem Ziel bestimmt - und hoffentlich - auch heute noch verpflichtet fühlen). Aber noch lassen sich die Konzerte ja absagen - oder der Erlös könnte einfach umgewidmet werden. Zumindest darf mensch doch aber erwarten, dass geladene Gäste mit einigermaßen stabilen ethischen Wertvorstellungen an den Konzerttagen verhindert sind.
Bedeutsame Argumente zum Thema finden sich übrigens in dem vom Palästina-Komitee Stuttgart initiierten "Offenen Brief an die Veranstalter der Woche der Brüderlichkeit im Jahr 2012" ("Warum eine Veranstaltung mit dem Jüdischen Nationalfonds-KKL nicht zur Woche der Brüderlichkeit passt"), der von vielen Organisationen und Einzelpersonen unterstützt wird.
http://senderfreiespalaestina.de/pdfs/JNF_Protestbrief_und_Unterschriften.pdf
Weitere Fakten zur Rolle des "Jüdischen" Nationalfonds können einem Vortrag von Gadi Algazi entnommen werden, den er auf einer gemeinsamen Veranstaltung der Internationalen Liga für Menschenrechte und Amnesty International am 29.10.2011 in Berlin gehalten hat. Der Mitschnitt ist u.a. auf der Internetseite der Internationalen Liga für Menschenrechte zu finden (www.ilmr.de) , und nur zum Hören (was ja hier ausreicht) unter:
http://www.palis-d.de/archive/ton/111026GadiAlgazi.mp3
Hier geht es zwischen den Minuten 1:01:28 und 1:09:30 um den JNF. Der Mitschnitt stammt von der Internetseite www.publicsolidarity.de
Bei der Veranstaltung stand die Zerstörung des Beduinendorfes Al Arakib in Israel im Zentrum. In diesem Zusammenhang hat sich selbst die Bundesregierung (äußerst verhalten) kritisch über den "Jüdischen" Nationalfonds geäußert - in einer Antwort auf eine Anfrage auf die Bundestagsfraktion DIE LINKE. Es heißt in dieser Antwort vom 25.01.2011 auf Seite 3:
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/045/1704574.pdf:
"Landfragen sind vor dem Hintergrund der Geschichte des Zionismus und der Entstehung des Staates Israel bis heute von besonderer Komplexität. Der Erfolg der zionistischen Idee 'einer Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina' beruht auf Landerwerb durch jüdische Gruppen und Organisationen. 2007 hat der Oberste Gerichtshof eine einstweilige Verfügung erlassen, die den Jewish National Fund (JNF) darauf verpflichtet, auch Nichtjuden Land zur Verfügung zu stellen. In strittigen Landfragen steht allen Bürgern des Staates Israel der Weg zu den Gerichten offen."
Wie dann die Verhältnisse in der Realität aussehen, dazu siehe die Darlegungen im Vortrag oben und im Brief der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost. Aber dennoch ist ein Hauch von Kritik selbst hier, in der Antwort der Bundesregierung zu verspüren.
Beste Grüße,
Martin Forberg