Hessischer Antisemitismusbeauftragter ehrt zurückgekehrte IDF-Soldaten in Frankfurt
Uwe Becker und Alon Meyer
Der hessische Antisemitismusbeauftragte, Uwe Becker, hat am vergangenen Wochenende auf einer Feier im Shalom Makkabi, dem Vereinslokal des Sportvereins TuS Makkabi Frankfurt, drei Männer geehrt, die in Gaza in der israelischen Armee (IDF) gedient hatten. In einer Militäroperation also, die der Internationale Gerichtshof als möglichen Fall von Genozid mit einer Vielzahl an Kriegsverbrechen behandelt. Er hat dies öffentlich in den sozialen Medien bekanntgegeben (https://www.instagram.com/p/C_obaBwIoEq/?img_index=1, https://www.facebook.com/uwebeckerffm/posts/pfbid0QgQvNA2R61SY1MbdQRxMU9qd7aq8UNDoU7Zvm1MBqBvJbJsjAPq3nM2StZWrAAwal).
Zur Ehrung haben die drei Rückkehrer jeweils eine Groß-Israel-Trophäe bekommen, also einen Pokal mit einer Kunststoffkarte vom Gesamtgebiet Palästina einschließlich der Golanhöhen - neben dem Westjordanland und dem Gazastreifen, also mit völkerrechtswidrig besetzten Gebieten, die auf dieser Karte einfach annektiert wurden. Darauf verschiedene hebräische Aufschriften, eine davon besonders eindrucksvoll: “Held Israels aus Frankfurt am Main, Operation Eiserne Schwerter”.
In einem der Bilder, die Becker in den sozialen Medien teilte (und inzwischen wieder gelöscht hat), steht er neben dem Präsidenten von Makkabi Frankfurt, Alon Meyer. Dass eine Verherrlichung von Kriegsverbrechen bis hin zum Genozid sowie die Vertretung einer expliziten Besatzungspolitik, die ebenfalls vom IGH verurteilt wurde, von einem wichtigen Ortsverein der größten jüdischen Sportorganisation Deutschlands veranstaltet wird, ist ebenso ungeheuerlich wie die Tatsache, dass ein Staatsbeamter dabei als Zeremonienmeister dient.
Es ist unerträglich, dass die staatlich sanktionierte Vorstellung von “jüdischem Leben” in Deutschland derartig mit Genozid und Besatzung verflochten ist, dass solche Ereignisse am helllichten Tage stattfinden und die Akteure sich so sicher fühlen, dass sie die Bilder davon auch noch online teilen. Wir fordern Konsequenzen für Uwe Becker und TuS Makkabi Frankfurt, insbesondere den Präsidenten Alon Meyer.
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