Newsletter März 2023
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Published 26. März 2023

Newsletter März 2023

Seit den israelischen Wahlen letzten November hagelt es Meldungen über die gefährdete Demokratie dort. Weniger Beachtung in den hiesigen Medien findet aber die Verschärfung der Lage im Westjordanland, wo das Verhalten von Armee und Siedlerbanden immer gefährlicher für die palästinensische Bevölkerung wird. Dies eskalierte am 26. Februar beim Pogrom in Hawara, und wenige Tage danach meinte Finanzminister Smotrich, man sollte das Dorf gänzlich auslöschen. Am 19. März sagte Smotrich bei einer Rede in Paris, dass Palästinenser nicht existieren, und sprach hinter eine Flagge mit einem Abzeichen, dass an die Terrororganisation Irgun angelehnt war und eine Karte beinhaltete, auf der Jordanien scheinbar zum Territorium von Großisrael gehören sollte.  

 

Der Mann, der die Regierungsbeteiligung von Leuten wie Smotrich ermöglicht hat, heißt natürlich Netanjahu, und er war am 16. März in Berlin, um unter anderem mit Olaf Scholz über den deutschen Kauf des israelischen Raketenabwehrsystems Arrow 3 zu sprechen. Viele Israelis haben demonstriert, viele aber eher gegen die sogenannte Justizreform als gegen Apartheid und Besatzung. Deswegen sind einige von uns auch zur palästinensischen Demonstration gegangen, um dort ein Zeichen gegen jeden Faschismus zu setzen.

 

Am 2. Februar fand am Einstein Forum eine Veranstaltung mit Charlotte Wiedemann, Bashir Bashir und Amos Goldberg statt, bei der über Nakba, Holocaust und Möglichkeiten einer universellen Gedenkkultur gesprochen wurde. Die Leiterin des Forums, die Philosophin Susan Neiman, reagierte damit auf die Absage einer ähnlichen Veranstaltung letztes Jahr beim Goethe-Institut Tel Aviv. Die Veranstaltung wurde aufgenommen und kann online angesehen werden.

 

Eine traurige Nachricht im Februar war der Tod des Hydrogeologen und langjährigen Aktivisten Clemens Messerschmid. Unser Mitglied Nirit Sommerfeld hat einen Nachruf auf Clemens geschrieben, der auf unserer Webseite zu lesen ist.

 

2023 jährt sich die Nakba zum 75. Mal, und wir unterstützen die Kampagne #nakba75, die am 20. Mai mit einer Großdemonstration in Berlin ihren Höhepunkt findet. Bis dahin gibt es kurze Instagram-Videos mit Statements solidarischer Personen und Organisationen, und unser Vorsitzender Wieland Hoban hat auch ein Statement abgegeben. 

Zu guter Letzt möchten wir auf den Spendenaufruf der verbündeten israelischen Organisation Zochrot aufmerksam machen. Zochrot ("Erinnern") widmet sich der Aufklärungsarbeit über die Nakba und veranstaltet etwa historische Führungen durch ehemalige palästinensische Dörfer. Da die Geschichte der Nakba in Israel häufig verdrängt oder verdreht wird, ist diese Arbeit von großem Wert.