Stellungnahme einer Jüdischen Stimme Aktivistin nach ihrer Verhaftung bei einer Demo
Am Mittwoch habe ich an einem friedlichen Sit-in vor Axel-Springer teilgenommen, um gegen eine Zionist-Propagandaveranstaltung der Jerusalem Post und der Welt zu protestieren. Ein paar hundert Leute waren da - wir haben Reden gehalten, gerufen, und lautstark und sichtbar unsere eindeutige Unterstützung für Gaza und Palästina gezeigt.
Ich habe eine kurze Rede gehalten, in der ich klarstellte, dass die Gleichsetzung von Judentum und Zionismus der wahre Antisemitismus ist, ganz zu schweigen von der Instrumentalisierung der jüdischen Identität, um die israelische Besetzung, die ethnische Säuberung und den Völkermord an den Palästinensern zu rechtfertigen. Eine Genossin erzählte mir später, wie die Polizei, die mich zu diesem Zeitpunkt ansprechen wollte, meinte: "Nein, nicht jetzt, erst später."
Nach etwa einer Stunde fing die Polizei an, Demonstranten gewaltsam aus der Menge zu zerren und sie an den Rand zu schleudern, um die Demo aufzulösen. Sie gingen auf mich und die Gruppe, in der ich saß, zu und griffen uns an. Ein Polizist begann, meine Frau Rebekka zu würgen, die kurzzeitig keine Luft bekam, bevor er sie an den Füßen wegzog und mich und mehrere andere brutal festnahm.
Nach meiner Festnahme und auf dem Weg zum Polizeiauto sagte ich, dass ich aufgrund der Vertreibung meiner deutsch-jüdischen Verwandten aus Deutschland kein deutscher Muttersprachler bin und dass ich mich angesichts der Rechtslage lieber auf Englisch unterhalten würde. Die Polizei weigerte sich, Englisch zu sprechen oder mir einen Übersetzer zur Verfügung zu stellen, rollte mit den Augen, stachelte mich an und sagte mir, ich hätte sie verstanden. Sie fragte mich, was ich in Deutschland mache und warum ich hierher gekommen sei, woraufhin ich antwortete, dass meine GIoßmutter eine deutsch-jüdische Holocaust-Überlebende war (wie ich bereits in meiner Rede sagte) und dass Berlin meine Heimat ist. Außerdem bezeichnete sie meine Frau immer wieder gehässig als meine "Freundin," obwohl wir sie mehr als 20 Mal korrigierte.
Wir wurden durch die Stadt zu verschiedenen Polizeistationen gefahren und landeten schließlich in der Gesa (Gefangenensammelstelle) in Spandau, wo wir stundenlang in getrennten Zellen festgehalten wurden, ohne dass wir einen Anwalt oder jemanden anderen kontaktieren durften. Uns wurde nicht gesagt, wohin wir gebracht wurden.
Wenn du neugierig bist, wie echter Antisemitismus aussieht? Dann schau dir den Umgang des deutschen Staates, der Polizei und der Medien mit jüdischen Menschen in Berlin im Jahr 2024 an. Bis heute rühmt sich Deutschland mit dem besten und hochwertigsten Antisemitismus, den die Welt zu bieten hat, und verschleiert ihn durch seine leeren, bedeutungslosen Erzählungen über Erinnerungskultur und Sühne.
Die staatlich sanktionierte Gewalt gegen mich, meine Genoss:innen und die gesamte Palästina-Bewegung ist eine Einschüchterungstaktik. Sie ist ein Ablenkungsmanöver. Sie ist ein Versuch, uns zum Schweigen zu bringen und uns zu zermürben. Was sie immer noch nicht verstanden haben, ist nicht nur, dass wir uns nicht einschüchtern, ablenken oder zum Schweigen bringen lassen, sondern auch, dass sie mit jedem weiteren Versuch unser Feuer für die Befreiung nur noch stärker anfachen.
All eyes on Rafah. Schluss mit dem Zionismus. Freiheit für Palästina.
***********
Der Stellungnahme wurde ursprünglich auf dem Instagram Konto Rachael Shapiros veröffentlicht.
Englisch Version wurde auf der Website The Left Berlin veröffentlicht.
Teil ihre Rede können Sie hier sehen.
Foto Kredit: https://www.instagram.com/egultekin_
Ich habe eine kurze Rede gehalten, in der ich klarstellte, dass die Gleichsetzung von Judentum und Zionismus der wahre Antisemitismus ist, ganz zu schweigen von der Instrumentalisierung der jüdischen Identität, um die israelische Besetzung, die ethnische Säuberung und den Völkermord an den Palästinensern zu rechtfertigen. Eine Genossin erzählte mir später, wie die Polizei, die mich zu diesem Zeitpunkt ansprechen wollte, meinte: "Nein, nicht jetzt, erst später."
Nach etwa einer Stunde fing die Polizei an, Demonstranten gewaltsam aus der Menge zu zerren und sie an den Rand zu schleudern, um die Demo aufzulösen. Sie gingen auf mich und die Gruppe, in der ich saß, zu und griffen uns an. Ein Polizist begann, meine Frau Rebekka zu würgen, die kurzzeitig keine Luft bekam, bevor er sie an den Füßen wegzog und mich und mehrere andere brutal festnahm.
Nach meiner Festnahme und auf dem Weg zum Polizeiauto sagte ich, dass ich aufgrund der Vertreibung meiner deutsch-jüdischen Verwandten aus Deutschland kein deutscher Muttersprachler bin und dass ich mich angesichts der Rechtslage lieber auf Englisch unterhalten würde. Die Polizei weigerte sich, Englisch zu sprechen oder mir einen Übersetzer zur Verfügung zu stellen, rollte mit den Augen, stachelte mich an und sagte mir, ich hätte sie verstanden. Sie fragte mich, was ich in Deutschland mache und warum ich hierher gekommen sei, woraufhin ich antwortete, dass meine GIoßmutter eine deutsch-jüdische Holocaust-Überlebende war (wie ich bereits in meiner Rede sagte) und dass Berlin meine Heimat ist. Außerdem bezeichnete sie meine Frau immer wieder gehässig als meine "Freundin," obwohl wir sie mehr als 20 Mal korrigierte.
Wir wurden durch die Stadt zu verschiedenen Polizeistationen gefahren und landeten schließlich in der Gesa (Gefangenensammelstelle) in Spandau, wo wir stundenlang in getrennten Zellen festgehalten wurden, ohne dass wir einen Anwalt oder jemanden anderen kontaktieren durften. Uns wurde nicht gesagt, wohin wir gebracht wurden.
Wenn du neugierig bist, wie echter Antisemitismus aussieht? Dann schau dir den Umgang des deutschen Staates, der Polizei und der Medien mit jüdischen Menschen in Berlin im Jahr 2024 an. Bis heute rühmt sich Deutschland mit dem besten und hochwertigsten Antisemitismus, den die Welt zu bieten hat, und verschleiert ihn durch seine leeren, bedeutungslosen Erzählungen über Erinnerungskultur und Sühne.
Die staatlich sanktionierte Gewalt gegen mich, meine Genoss:innen und die gesamte Palästina-Bewegung ist eine Einschüchterungstaktik. Sie ist ein Ablenkungsmanöver. Sie ist ein Versuch, uns zum Schweigen zu bringen und uns zu zermürben. Was sie immer noch nicht verstanden haben, ist nicht nur, dass wir uns nicht einschüchtern, ablenken oder zum Schweigen bringen lassen, sondern auch, dass sie mit jedem weiteren Versuch unser Feuer für die Befreiung nur noch stärker anfachen.
All eyes on Rafah. Schluss mit dem Zionismus. Freiheit für Palästina.
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Der Stellungnahme wurde ursprünglich auf dem Instagram Konto Rachael Shapiros veröffentlicht.
Englisch Version wurde auf der Website The Left Berlin veröffentlicht.
Teil ihre Rede können Sie hier sehen.
Foto Kredit: https://www.instagram.com/egultekin_