Stellungnahme zum aktuellen Gaza-Krieg und der Gewalteskalation in Israel
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Stellungnahme zum aktuellen Gaza-Krieg und der Gewalteskalation in Israel

(English below)

Nach diesem Wochenende fällt es schwer, die richtigen Worte zu finden. Wir sind voller Trauer um die Toten, in Gedanken bei den Trauernden und Verletzten, voller Angst um Freund:innen und Verwandte in ganz Israel-Palästina. 

Wir sind auch wütend, wütend auf die Unterstützer des 75jährigen israelischen Kolonialregimes und die Blockade des Gazastreifens, die zu diesen Ereignissen geführt hat.

Nun ist eingetreten, wovor viele in unseren Reihen seit Jahren gewarnt haben. 16 Jahre Blockade, Mangel an sauberem Wasser, Strom, medizinischer Versorgung sowie regelmäßige Bombenangriffe haben Gaza zu einem Pulverfass gemacht. Gaza gilt laut UN seit 2020 als unbewohnbar. Was nun geschehen ist, glich einem Gefängnisausbruch, nachdem die Insassen zur lebenslangen Haft verurteilt wurden, nur weil sie Palästinener:innen sind.

Die israelische Regierung hat eine Kriegserklärung abgegeben, doch der Krieg gegen die palästinensische Bevölkerung dauert schon 75 Jahre. Vertreibung, Bombardements, Verhungern, Verdursten, Beschränkung von Essen, Strom, Wasser - das sind die Wurzeln der Gewalt.

Viele in Deutschland zeigen sich gerade solidarisch mit Israel, mit einem Apartheidstaat, der eine rassistische Politik gegen das palästinensische Volk ausübt, die schon Zehntausende das Leben gekostet hat. Doch wer das Blutvergießen tatsächlich beenden möchte, muss sich für eine radikale Veränderung der bisherigen Politik einsetzen, damit alle Menschen in Freiheit leben können.

Die deutsche Regierung hat seit Jahren keine Außenpolitik in Israel-Palästina. Die Palästinenser:innen werden in Deutschland systematisch entmenschlicht: Sie dürfen für ihre politischen Rechte und  Aufforderungen nicht demonstrieren, ihre Geschichte, Identität oder Gefühle zeigen. Die deutsche Politik hat den gewaltlosen Widerstand in Form von BDS oder Demonstrationen immer wieder kriminalisiert und unterdrückt.

Wir fordern die deutsche Regierung auf, ihr eigenes Grundgesetz zu respektieren: die Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen Israels nicht mehr zu unterstützen, Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu sichern und sich dafür einzusetzen, dass alle Menschen zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan die gleichen Rechte bekommen.

Statement on the Current Gaza War and the Escalation of Violence in Israel


After this weekend, it is difficult to find the right words. We are full of grief for the dead, our thoughts are with those in mourning and the injured, full of fear for friends and relatives throughout Israel-Palestine.

We are also angry, angry at the supporters of the 75-year-old Israeli colonial regime and the blockade of Gaza that led to these events.

What many in our ranks have been warning about for years has now materialised. 16 years of blockade, lack of clean water, electricity, medical care and regular bombings have turned Gaza into a powder keg. According to the UN, Gaza has been uninhabitable since 2020. What happened now resembles a prison break, after the inmates had been sentenced to lifelong imprisonment simply for being Palestinians.

The Israeli government has issued a declaration of war, but the war against the Palestinian population has been going on for 75 years. Displacement, bombings, starvation, dying of thirst, restrictions on food, electricity and water - these are the roots of the violence.

Many in Germany are currently showing solidarity with Israel, an apartheid state that is pursuing a racist policy against the Palestinian people which has already cost tens of thousands of lives. Anyone who genuinely wants to put an end to the bloodshed must work towards a radical change in the current policy so that all people can live in freedom.

The German government has had no foreign policy in Israel-Palestine for years. Palestinians are systematically dehumanised in Germany; they are not allowed to demonstrate for their political rights and demands, to show their history, identity or feelings. German policy has repeatedly criminalised and suppressed non-violent resistance in the form of BDS or demonstrations.

We call on the German government to respect its own constitution: to stop supporting Israel"s war crimes and human rights violations, to ensure freedom of expression and assembly and to work to ensure that all people between the Jordan River and the Mediterranean Sea have the same rights.