Politisch instrumentalisierte Gedenkfeier in Bergen-Belsen
Am 27. April veranstalten die Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten und der Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen eine Gedenkveranstaltung zur Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen.
Überlebende und ihre Nachkommen werden daran teilnehmen, um die Erinnerung an die Gräueltaten wach zu halten. Viele haben erst später im Leben ihr Schweigen gebrochen und ihre Aussagen niedergeschrieben, um zu versuchen, ihre Erlebnisse in einer ganz anderen Welt zu verarbeiten. Auch wenn die persönlichen Gründe für ihre Teilnahme unterschiedlich sind, haben sie alle ein kollektives Trauma in sich getragen und geerbt, das durch Gedenkveranstaltungen wie diese zu heilen versucht werden muss.
Anfang April gaben die Organisator:innen schließlich ein detailliertes Programm bekannt, das Lord Vernon Coaker, Staatsminister im britischen Verteidigungsministerium, und Ron Prosor, Botschafter des Staates Israel in der Bundesrepublik Deutschland, als Redner vorsieht. (Update: Seitdem haben die Briten Coaker durch die Vize-Premierministerin Angela Rayner ersetzt.)
Die Anwesenheit dieser beiden Männer, die in offizieller Funktion sprechen, hat bei einer Holocaust-Gedenkfeier absolut nichts zu suchen.
Der Besuch des Ortes dieser dunklen Geschichte ist für die Überlebenden und ihre Nachkommen ein Schritt zur Aufarbeitung ihrer zerbrochenen Familiengeschichten. In erster Linie macht die Entscheidung der Organisator:innen, diese beiden Staatsvertreter einzuladen, die Gedenkveranstaltung zu einem politischen Instrument. Das ist eine Beleidigung für diese Familien, die in ihrer zerbrechlichsten Lage zusammenkommen werden.
Die Veranstaltung wird offenbar auch mit einer Wiedergabe von "Hatikva", der israelischen Nationalhymne, abgeschlossen, was eine zionistische Einbettung verspricht. Die Organisator:innen scheinen zu erwarten, dass die jüdischen Teilnehmenden den Status Israels als Vertreter des jüdischen Volkes und der Überlebenden der Gräueltaten umstandslos anerkennen. Dies ist eine überraschende Annahme, die jüdische Personen als vereinten politischen Block betrachtet und nicht als Individuen mit der gleichen Komplexität und den gleichen Rechten wie andere Bürgerinnen und Bürger, die in vielen Ländern leben und unterschiedliche Ansichten über ihre Beziehung oder Nicht-Beziehung zu Israel haben. Alle Teilnehmenden sollten den Raum haben, auf eigene Weise zu trauern und zu gedenken. Indem die Organisator:innen den Teilnehmenden diese Redner aufzwingen, provozieren sie stattdessen schmerzhafte Assoziationen und erheben die Stimme eines Vertreters eines Staates, der derzeit genozidale Gewalt ausübt.
Abgesehen von dem persönlichen Affront, der darin besteht, dass die Zeremonie auf zynische Weise in ein Instrument der Staatskunst verwandelt wird, gibt es folgende Gründe, warum es unangemessen ist, den oben genannten Rednern eine Plattform zu bieten:
Anschuldigungen gegen Israel wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Am 26. Januar 2024 stellte der Internationale Gerichtshof fest, dass „eine reale und unmittelbare Gefahr besteht, dass die Rechte der Palästinenser in Gaza, die durch die Völkermordkonvention geschützt sind, irreparabel beeinträchtigt werden“. Er stützte sich dabei auf die Art des israelischen Verhaltens bis zu diesem Zeitpunkt und auf Erklärungen israelischer Beamter. Der IGH hat in dem von Südafrika gegen Israel angestrengten Verfahren wegen angeblicher Verstöße gegen die Völkermordkonvention im Gazastreifen bereits dreimal Eilanträge gestellt.
Der Internationale Strafgerichtshof hat einen Haftbefehl gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen des Kriegsverbrechens des Aushungerns als Methode der Kriegsführung und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Form von Mord, Verfolgung und anderen unmenschlichen Handlungen während des Gaza-Krieges erlassen.
Die Beteiligung eines offiziellen Vertreters der israelischen Regierung angesichts der schwerwiegenden Vorwürfe gegen sie ist an und für sich schon eine Verhöhnung des Zwecks des Gedenkens und der Trauer um die Opfer des Völkermordes.
Der Holocaust-Revisionismus israelischer Beamter und die Allianz mit der europäischen extremen Rechten
Israel ist seit Jahren ein Bündnis mit der europäischen extremen Rechten eingegangen, um seine diplomatischen und geopolitischen Ziele zu fördern. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat wiederholt den Holocaust-Revisionismus legitimiert, um im Gegenzug herzliche Beziehungen zu Staatsoberhäuptern wie Ungarns Viktor Orban zu pflegen, die mit der israelischen Regierung eine fremdenfeindliche und rassistische Politik u. a. gegenüber Arabern und Muslimen teilen.
Das jüngste Beispiel dieser für beide Seiten vorteilhaften Beziehung zeigte sich bei Netanjahus jüngstem Staatsbesuch in Ungarn, wo er für Fotos mit Orban posierte und feierte, wie die jüdische und die ungarische „Geschichten sich treffen und die große Allianz beginnen, die sich nun entwickelt hat“.
In derselben Rede lobte der israelische Premierminister Ungarns „prinzipientreue Haltung“ zum Internationalen Strafgerichtshof, aus dem Ungarn ankündigte, es werde ihn verlassen - eine eklatante Gegenleistung für Israels Entscheidung, Ländern wie Ungarn zu erlauben, ihre Verantwortung für die Auslöschung jüdischen Lebens in Zusammenarbeit mit Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkriegs herunterzuspielen.
Ron Prosors Verleumdung von Gegnern, einschließlich Nachkommen von Überlebenden
Als wären die obigen Ausführungen nicht schon Grund genug, Vertreter:innen des Staates Israel keine Plattform zu bieten, verweisen wir auf das beschämende Verhalten von Herrn Prosor im täglichen deutschen Kontext.
Als israelischer Botschafter in Deutschland ist Prosor für eine ständig wachsende Litanei abscheulicher Äußerungen über Araber, Palästinenser und Juden, die anders denken als er, verantwortlich. Prosor übt einen beträchtlichen Einfluss auf eine deutsche Regierung und Institutionen aus, die in allen jüdischen Angelegenheiten bereits auf eine sklavische Ehrerbietung gegenüber Israel eingestellt sind.
Prosor, der in der israelischen Botschaft in Berlin das Sagen hat, hat kürzlich aktiv dazu beigetragen, dass der israelische Philosoph und Enkel von Holocaust-Überlebenden, Omri Böhm, von seiner Rede zum 80. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora ausgeladen wurde.
Seine Botschaftverglich daraufhin die Einladung Boehms mit „einer Einladung an Bashar al-Assad, einen Vortrag über Menschenrechte zu halten“. Die Rede, die Böhm gehalten hätte, kann hier nachgelesen werden. Wir heben nur einen kurzen Auszug hervor:
Eine Welt, in der eine Wiederholung von Buchenwald überall möglich ist, ist eine Welt, in der sie überall möglich ist, auch gegen Juden.
Diese Hetzkampagne gegen einen Juden, der die universellen Lehren für die Menschheit aus dem Holocaust hervorhebt, ist zu einem vorhersehbaren Merkmal der offiziellen israelischen Reaktionen auf Kritik geworden, ganz gleich aus welcher Richtung. Deutsche Behörden und Institutionen sind in vielen Fällen diesem Beispiel gefolgt und haben die Taktik der Bösgläubigkeit nachgeahmt, indem sie Israel und das Judentum sowie Israelkritik und Antisemitismus in einen Topf geworfen haben. Damit verharmlosen sie das Verständnis der Öffentlichkeit für Antisemitismus und entwerten die Bedeutung des Holocausts.
Im Gegenteil, die Geschichte zeigt dass jedes Zeitalter das Potential zum Faschismus in sich trägt. Auf jedem Kontinent, in jeder Kultur, jeder Religion, in jedem Land und in jedem Menschen schlummert ein zerstörerisches Potenzial für das Entflammen autoritärer und faschistischer Orientierungen. Faschismus agiert da, wo Machthabende, auf die eine oder andere Art und Weise, unliebsamen Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit und Fähigkeit des Selbstausdrucks, des Gesehen- und Beachtet-Werdens systematisch vorenthalten.
Wie andere wortgewandt festgestellt haben, hat die israelische Botschaft in Deutschland „jahrzehntelange Mainstream-Diskussionen darüber, warum wir uns an den Holocaust erinnern sollten“, wegen seiner universellen Lehren und Bedeutung aktiv zurückgewiesen.
Die Anwesenheit von Ron Prosor bei dieser Veranstaltung ist daher ein Affront gegenüber dem Gedenken an die Opfer von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, deren Angehörige in einem intimen Rahmen des Gedenkens zusammenkommen werden.
Unangemessenheit der Einladung eines Redners aus dem britischen Verteidigungsministerium
Das Vereinigte Königreich ist zwar ein weniger bedeutender Lieferant der völkermörderischen israelischen Kriegsmaschinerie als die USA und Deutschland und hat mit der Aussetzung einiger Exportlizenzen für Israel einige positive Schritte unternommen, aber es hat kein vollständiges Embargo verhängt und ist weiterhin an der Lieferkette wichtiger Teile für die F-35-Kampfjets an Israel beteiligt, obwohl Großbritannien einräumt, dass die Gefahr besteht, dass diese unter Verletzung des humanitären Völkerrechts eingesetzt werden. Es führt auch Aufklärungsflüge durch, um Israel mit Informationen zu versorgen.
Die Teilnahme eines offiziellen Vertreters des Vereinigten Königreichs, geschweige denn eines Ministers mit Verteidigungsressort, hat bei dieser Veranstaltung nichts zu suchen und steht im Widerspruch zu dem Ziel, der Opfer des Völkermords zu gedenken.
Zusammenfassung
Über die verachtenswerte und zynische Instrumentalisierung des Holocaust-Gedenkens durch die israelische Führung, die jeden Kritiker angreift, während sie gleichzeitig Allianzen mit der modernen extremen Rechten schmiedet, ist bereits genug gesagt worden. Es genügt zu sagen, dass ihre Anwesenheit den Teilnehmenden an der Gedenkfeier nur schadet. Ihre Reden werden die Teilnehmenden nur entfremden und spalten, anstatt ihnen zu ermöglichen, sich um den Zweck zu versammeln, für den sie da sind.
Die Organisator:innen hätten eine andere Vorgehensweise wählen können: Überlebende und nur Überlebende auf die Bühne zu bringen, wie es bei der Gedenkfeier in Auschwitz-Birkenau Anfang dieses Jahres der Fall war.
Schon jetzt fordern wir die Organisator:innen auf, dies zu überdenken. Stellen Sie nicht diese beiden offiziellen Vertreter des Staates auf die Bühne. Lassen Sie den Raum für Überlebende, Familienangehörige und alle anderen Teilnehmenden, die in gutem Glauben da sind.
Sollte es zu keiner Änderung des Programms kommen, vermuten wir, dass Teilnehmende, die die hier beschriebenen Bedenken teilen, sich gezwungen sehen könnten, den Fokus des Tages individuell wieder auf das zu richten, was er eigentlich sein sollte: das Gedenken an die Opfer und die Ehrung der Überlebenden des von Nazi-Deutschland begangenen Völkermords.
Unterzeichnende Organisationen:
AJAB - Anti-Zionist Jewish Alliance in Belgium
Boycott from Within (Israeli citizens for BDS)
Erev Rav (Niederlande)
International Jewish Anti-Zionist Network-Canada
Israelis Against Apartheid
Jewish Network for Palestine (UK)
Jewish Voices for a just Peace (Norwegen)
Jewish Voice for Labour (UK)
Jews Against the Occupation "48 (Australien)
Jews for Palestine - Ireland
Jews for Just Peace 5784 (Dänemark)
Jews Say No (USA)
Judeobolschewiener*innen (Österreich)
Judeus pela Paz e Justiça (Portugal)
Judíes x Palestina (Argentinien)
Judíes por una Palestina Libre (Mexiko)
KESSEM decolonial jewish feminists (Frankreich)
Kollektiv Doykait (Switzerland)
MARAD, Collectif juif décolonial (Schweiz)
Not in Our Name (Österreich)
SAJFP - South African Jews for a free Palestine
Sh"ma Koleinu - Alternative Jewish Voices of Aotearoa New Zealand
Tsedek! (Frankreich)
UJFP - French Jewish Peace Union
ENGLISH
On April 27, 2025 the Lower Saxony Memorials Foundation and the State Association of Jewish Communities of Lower Saxony are organizing a commemoration of the liberation of the Bergen-Belsen concentration camp.
Survivors and their descendants will attend to keep the memory of the atrocities alive. Many have only broken their silence and recorded their testimonies later in life, trying to make sense of their experiences in the context of a very different world. While their personal reasons for attending differ, they have each carried and inherited a collective trauma that commemorative events such as these must attempt to heal.
In early April the organizers finally released a detailed program, which includes as speakers Lord Vernon Coaker, Minister of State in the UK Ministry of Defence and Ron Prosor, Ambassador of the State of Israel to the Federal Republic of Germany. (Update: since then the British have replaced Coaker with deputy Prime Minister Angela Rayner.)
The presence of these two men speaking in an official capacity has absolutely no place at a Holocaust memorial ceremony.
Going to the site of this dark history is a step for survivors and their descendants in coming to terms with their broken family stories. First and foremost, the organizers" decision to invite these two state representatives turns the commemoration into a political tool. This is offensive to these families who will come together in their most fragile state.
The event will apparently also be closed with a rendition of "Hatikva", Israel"s national anthem, cementing a Zionist framing. The organizers appear to expect that Jewish attendees must unquestioningly recognize the status of Israel as representative of the Jewish people and atrocity survivors. This is a surprising assumption, one that views Jewish voices as a political block, rather than as individuals with the same complexity and rights as other citizens, who live in many countries and hold varying views regarding their relationship or non-relationship to Israel. Every attendee should have the space to mourn and remember in their own way; by imposing these speakers on attendees, the organizers are instead provoking painful associations while elevating the voice of a representative of state currently committing genocidalviolence.
Beyond the affront on a personal level of cynically turning the ceremony into a tool of statecraft are the following reasons why it is inappropriate to platform the aforementioned speakers:
Allegations Against Israel of Crimes Against Humanity
On January 26, 2024, the International Court of Justice found that “there is a real and imminent risk that irreparable prejudice" would be caused to the rights of Palestinians in Gaza to be protected under the Genocide Convention. It based its findings on the nature of Israel’s conduct up until that point and on statements by Israeli officials. The ICJ has issued emergency orders three times in the case brought by South Africa against Israel alleging violations of the Genocide Convention in the Gaza Strip.
The International Criminal Court has issued an arrest warrant for Israeli PM Benjamin Netanyahu and former Defense Minister Yoav Gallant for the war crime of starvation as a method of warfare and the crimes against humanity of murder, persecution, and other inhumane acts during the Gaza war.
The involvement of an official representative of the government of Israel in view of the serious allegations against it makes in and of itself a mockery of the purpose of memorializing and grieving victims of genocide.
Israeli Officials" Holocaust Revisionism and Alliance with the European Far Right
Israel has for years formed an alliance with the European far right in order to further its diplomatic and geopolitical goals. Israeli prime minister Benjamin Netanyahu has repeatedly legitimized Holocaust revisionism in return for warm relations with leaders such as Hungary"s Viktor Orban who share with the Israeli government xenophobic and racist policies towards, among others, Arab and Muslim people.
Only the most recent example of this mutually beneficial relationship surfaced during Netanyahu"s recent state visit to Hungary, where he posed for photos with Orban and celebrated how the Jewish and Hungarian "histories would meet and begin the great alliance that has now developed."
In the same speech the Israeli PM praised Hungary"s "principled position" on the ICC, which Hungary announced it would leave in a blatant quid pro quo for Israel"s choosing to allow countries like Hungary to downplay their responsibility for the eradication of Jewish life in collaboration with Nazi Germany during World War II.
Ron Prosor"s Smearing of Opponents Including Descendants of Survivors
If the above were not enough reason not to platform representatives of the State of Israel, we highlight the shameful behaviour of Mr. Prosor in the day-to-day German context.
As Israel"s ambassador in Germany, Prosor has been responsible for an ever-growing litany of abhorrent statements about Arabs, Palestinians and Jews who think differently from him. Prosor exerts considerable influence on a German government and institutions already primed with a slavish deference to Israel on all Jewish matters.
Prosor, as the top dog in the Israeli embassy in Berlin, recently took an active role in having Israeli philosopher and grandson of Holocaust survivors, Omri Boehm, uninvited from speaking at80th anniversary of the liberation of the Buchenwald and Mittelbau-Dora concentration camps.
His embassy followed up by comparing inviting Boehm to ‘like inviting Bashar al-Assad to give a lecture on human rights’. The speech Boehm would have given can be read here. We highlight just one short excerpt:
A world in which a repetition of Buchenwald is possible anywhere is one in which it is possible everywhere, also against Jews.
This smear campaign against a Jew who emphasizes the universal lessons for humanity arising out of the Holocaust has become a predictable feature of official Israeli responses to criticism, no matter from what direction. German authorities and institutions have in many cases followed suit, imitating the bad faith tactics and conflating between Israel and Judaism and between criticism of Israel and antisemitism. In doing so they cheapen the general public"s understanding of antisemitism and debase the meaning of the Holocaust.
On the contrary, history shows that every age carries the potential for fascism. On every continent, in every culture, every religion, in every country and in every person, there is a destructive potential for the ignition of authoritarian and fascist orientations. Fascism operates where those in power, in one way or another, systematically deprive groups they target of the opportunity and ability to express themselves, to be seen and respected.
As others have eloquently noted, the Israeli embassy in Germany has been actively rebuffing "decades of mainstream discourse on why we should remember the Holocaust" for its universal lessons and meaning.
The presence of Ron Prosor at this event is therefore an affront to the memory of the victims of crimes against humanity whose relatives will gather in what should be an intimate setting of remembrance.
Inappropriateness of Inviting a Speaker from the UK Ministry of Defence
The UK, while a less significant supplier to the genocidal Israeli war machine than the U.S. and Germany, and while it has taken certain positive steps in suspending a few export licenses to Israel, has not implemented a full embargo and continues to be involved in the supply chain of crucial parts for F-35 fighter jets to Israel, even though Britain accepts that there is a risk they will be used in breach of international humanitarian law.It also conducts reconnaissance flights to share information with Israel.
The involvement of an official representative of the UK, let alone a minister with the defence portfolio, has no place at this event and is inconsistent with the goal of remembering victims of genocide.
Conclusion
Enough words have been expended on Israeli leaders" despicable and cynical weaponization of Holocaust memory to attack any and all critics, even as they forge alliances with the modern far right. Suffice it to say that their presence brings nothing but harm to the memorial attendees. Their speeches will only alienate and divide attendees rather than allowing them to gather around the purpose for which they are there.
The organizers could have chosen a different course of action: to platform survivors and only survivors, as was the case at the Auschwitz-Birkenau service earlier this year.
Even now, we urge the organizers to think again. Do not platform these two official state representatives. Leave the space for survivors, family members and all other participants who are there in good faith.
Should no change to the program be forthcoming, we suspect that attendees who share any of the concerns described here may feel compelled,rather than listening to state mouthpieces, to individually return the focus of the day to its proper one: commemorating the victims and honouring the survivors of the genocide committed by Nazi Germany.
Signatories:
AJAB - Anti-Zionist Jewish Alliance in Belgium
Boycott from Within (Israeli citizens for BDS)
Erev Rav (Netherlands)
International Jewish Anti-Zionist Network-Canada
Israelis Against Apartheid
Jewish Network for Palestine (UK)
Jewish Voices for a just Peace (Norway)
Jewish Voice for Labour (UK)
Jews Against the Occupation "48 (Australia)
Jews for Palestine - Ireland
Jews for Just Peace 5784 (Denmark)
Jews Say No (USA)
Judeobolschewiener*innen (Austria)
Judeus pela Paz e Justiça (Portugal)
Judíes x Palestina (Argentina)
Judíes por una Palestina Libre (Mexico)
KESSEM decolonial jewish feminists (France)
Kollektiv Doykait (Switzerland)
MARAD, Collectif juif décolonial (Switzerland)
Not in Our Name (Austria)
SAJFP - South African Jews for a free Palestine
Sh"ma Koleinu - Alternative Jewish Voices of Aotearoa New Zealand
Tsedek! (France)
UJFP - French Jewish Peace Union